Mein aktuelles Fotoprojekt „365 Tage in 52 Wochen“ hat am 1. Januar gestartet, inspiriert von Falk Frassa von „Fotografie tut gut“. Vielen Dank, lieber Falk, für diesen Anstoß. Ich wusste zu Beginn nicht so genau, wo das hinführt. Zwar hatte ich schnell einen Plan und eine Idee, diese habe ich aber in den ersten Tagen und Wochen über den Haufen geworfen bzw. immer wieder so angepasst, dass es für mich passt und dass ich guter Dinge war, dieses Projekt auch durchziehen zu können, ganz nach dem Motto „Mein Projekt – meine Regeln!“.
Ich bin erstaunt über mich und stolz auf mich, denn ich habe es tatsächlich geschafft. Und ich habe viel über die Schwarzweiß-Fotografie gelernt. Zwar habe ich meine Fotos (hauptsächlich auf dem Smartphone) in Farbe aufgenommen. Mit dem Hintergedanken, dass das fertige Foto ein Graustufenbild werden soll, habe ich allerdings versucht, schon Schwarzweiß zu sehen, also die Farben auszublenden und zu überlegen, wie das Bild dann in Schwarzweiß wirkt. Dabei geht es dann eher um Helligkeitskontraste, Linien und Formen. Aber wem erzähle ich das? Ihr habt da sicher auch Eure Erfahrungen.
Neben dem schwarzweißen Sehen habe ich aber auch in Sachen Bildbearbeitung einiges gelernt. Ich habe die Bilder auf dem Smartphone mit der App „Snapseed“ bearbeitet, zunächst einen Schwarzweiß-Look ausgewählt und dann die Feinabstimmung vorgenommen, also Helligkeit, Kontrast, Ambiente, Spitzlichter und Schatten angepasst. Hier hatte ich keine festen Vorgaben, sondern habe einfach an den Reglern gespielt, bis mir das Bild gefallen hat und dabei interessante Looks entdeckt. Danach habe ich das Bild dann noch auf 5:4 beschnitten und mit weißem Hintergrund erweitert, so dass ein Quadrat entsteht. Dieses fertige Foto habe ich dann auf meinem eigens für dieses Projekt geschaffenen Kanal auf Instagram veröffentlicht.
Zu dem 5:4-Format habe ich hier ja vor ein paar Wochen schon etwas geschrieben. Wenn Euch das interessiert, schaut gern in meinen letzten Blogposts vorbei.
Nun geht dieses Projekt auf die Zielgerade, aber ein neues steht schon in den Startlöchern. Die tägliche Beschäftigung mit einem Foto hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich nicht wirklich jeden Tag ein Foto veröffentlicht habe, aber mein Ziel von 365 Fotos in 52 Wochen habe ich trotzdem erreicht. Ich habe allerdings jetzt große Lust, mal wieder etwas anderes zu machen. Einerseits soll es wieder etwas Farbe geben, denn die hat mir hier schon das eine oder andere Mal gefehlt, zum anderen gibt es ein neues Thema. Denn ganz ohne Thema kann ich nicht. Ich brauche für ein solches Projekt eine grobe Leitplanke, auch wenn diese hier und da mal verbogen werden kann, aber ganz ohne geht es für mich nicht.
Der Arbeitstitel des Projekts für das Jahr 2023 lautet „Farben, Formen, Linien, Muster und Strukturen“. Ich stelle mir hier vor, dass ich in meinem Alltag mit diesen fünf Begriffen im Hinterkopf Ausschau halte nach geeigneten Motiven. Diese Motive werden aus meiner jetzigen Sicht eher Detailaufnahmen sein, so dass man nicht (oder nicht auf den ersten Blick) erkennen kann, um welches Objekt es sich handelt, dass aber die entsprechenden Farben, Formen, Linien, Muster und Strukturen die zentrale Rolle des jeweiligen Bildes spielen werden. Ich verspreche mir neben 365 interessanten und spannenden Bildern auch eine weitere Schulung meines Fotografischen Sehens oder wie es in einem Kurs hieß, den ich vor vielen Jahren mal besucht habe, eine „Fotografische Augenschule“.
Ich bin gespannt, inwieweit mit das gelingt und wie das bei Euch ankommt.
In diesem Sinne wünsche ich Euch einen Schönen Sonntag.
Bis bald.
Ralf
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