Vor wenigen Tagen ist eine alte Dame aus der Familie meiner Frau verstorben. Sie wurde 98 Jahre alt. Ein stattliches Alter, das sicher mancher gern erreichen möchte.
Aber was bleibt von dieser Frau? Materiell ist es ein leerstehenden Haus in Frankfurt und die Einrichtung, die von ihrem Leben erzählt.
Immateriell aber sind es die Erinnerungen an vergangene Zeiten, gute wie schlechte, an Erlebnisse mit ihr, an Ereignisse in ihrem Leben.
Sie wurde 1923 geboren, hat also das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg miterlebt. Sie hat ihren Mann früh verloren und danach über zwanzig Jahre allein gelebt. Sie hatte keine Kinder. Trotzdem hatte sie ein bewegtes Leben, verbunden mit zahlreichen Erinnerungen.
Diese Erinnerungen verblassen jedoch leicht, wenn sie nicht hier und da durch Fotos verstärkt und wieder aufgefrischt werden können.
Ich weiß nicht, welche und wie viele Fotos sich in ihrem Nachlass befinden und ob sie autobiographischen Charakter haben. Ich werde aber versuchen, das in Erfahrung zu bringen.
Daher ist mein Appell: macht Fotos von und mit Euren Lieben, auch wenn die Situation in diesem Moment nicht wirklich danach schreit. Fotografiert Alltagssituationen und behaltet die Fotos, auch wenn sie unscharf, verwackelt, zu hell oder zu dunkel sind. Sie werden Euch in naher oder ferner
Zukunft ein guter Erinnerungsverstärker sein.
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