Samstagmorgen, 7 Uhr. Die Sonne schien. Eine kleine graue Wolke war zu sehen, die sich aber bald verziehen würde. Es versprach ein schöner Tag zu werden. Warum war das wichtig? Weil ich an diesem Tag mit einigen Menschen aus dem Fotografie-tut-gut-Freundeskreis bei Leica in Wetzlar verabredet war. Ich fuhr gegen gelb zehn los, bin auf der A45 gut durchgekommen, so dass ich schon um viertel nach zehn in Wetzlar-Süd abfahren konnte. Nur wenige hundert Meter von der Autobahn entfernt erwartete mich schon der Firmensitz von Leica im sehr großzügig angelegten Leitz-Park. Mit den anderen war ich erst um 11 Uhr verabredet, so dass ich mir schon mal in Ruhe einen ersten Eindruck von außen verschaffen konnte. Da ich ja 3½ Jahre zuvor schon einmal hier war, habe ich mich schnell zurechtgefunden. In unsere eigens für diesen Tag erstellte Whatsapp-Gruppe habe ich schon mal ein Wetter-Status-Foto mit blauem Himmel geschickt. Danach wollte ich das eine oder andere Architekturfoto machen. Wenige Minuten nach mir kam allerdings Patrick, so dass wir uns schon einmal kennenlernen konnten. Nun war trotzdem noch Zeit für das eine oder andere Foto, bevor nach und nach die anderen eintrudeln, unter anderem Holger sowie Hartmut mit Friederike und Beate. Mit Beate hatte ich ein paar Tage zuvor schon Kontakt per Mail, da ich sie gebeten hatte, mir eines ihrer Bücher zu signieren und mitzubringen, nämlich "knappe70". Das hat sie auch getan und mir direkt nach dem Aussteigen aus dem Auto in die Hand gedrückt, so dass ich es gleich in meinem Auto verstauen konnte.
Wir sind nun erstmal in die Lobby gegangen, um uns von deren Größe beeindrucken zu lassen und uns dort erste Fotos einer Ausstellung anzuschauen. Kurze Zeit später hat Falk per WhatsApp seinen Status in die Gruppe geschickt. Er stand auf dem Parkplatz vor dem Haus. Ich bin in seine Richtung gelaufen und habe Farina, Falk und Michael herzlich begrüßt. Nach etwas Smalltalk fragte er, wo denn die anderen blieben, woraufhin ich ihm sagte, dass wir schon alle in der Lobby versammelt wären. Also ging es nach drinnen.
Inzwischen war auch Marcus eingetroffen, so dass wir vollständig waren. Nach kurzer Begrüßungsrunde entschieden wir uns, zum Auftakt einen Kaffee im Café Leitz zu trinken. Nach etwas mehr als einer Stunde zogen wir dann auf die andere Straßenseite ins Ernst-Leitz-Museum und begannen mit der Betrachtung der Höpker-Ausstellung.
Danach war die Überlegung, zum Mittagessen in die Innenstadt zu fahren und uns danach dort etwas umzuschauen. Angesichts des langen Aufenthalts in der Höpker-Ausstellung und der knappen Zeit bis zum Beginn unserer Werksführung um 16 Uhr haben wir uns dagegen entschieden. Stattdessen haben wir dem Café Leitz erneut einen Besuch abgetastet und dann mangels Alternativen Kuchen und Torte gegessen und Kaffee getrunken. Schließlich ging es zurück in die Lobby des Ernst-Leitz-Museums. Dort wartete der Mitarbeiter, der uns durch die heiligen Hallen führen würde, bereits mit ein paar anderen Teilnehmern. Mit uns war die Gruppe dann vollständig. Wir gingen nun zunächst nach draußen, wo der Herr uns die Architektur des Leitz-Parks und der einzelnen Gebäude erläuterte und etwas auf die Geschichte der Firma Leica einging. Daraufhin ging es in die Lobby der Zentrale. Dort gibt es die Dauerausstellung „36 aus 100“, die 36 ikonische Fotos aus 100 Jahren Leica-Geschichte zeigt, unter anderem das weltberühmte Porträt von Che Guevara.
Außerdem ist in der Lobby die Entwicklung der Leica-Kameras anhand verschiedener Kameramodelle zu sehen, unter anderem auch eine Replik der Ur-Leica von 1914. Hinter der nächsten Ecke gab es noch mehr Leica-Kameras und vor allem zahlreiche Objektive der vergangenen 100 Jahre zu sehen, außerdem die bebilderte Geschichte der Firma sowie ein Blick in einen Reinraum, so dass wir (wäre es nicht Samstag gewesen) den Mitarbeitern beim Zusammenbau der Kameras hätten über die Schulter schauen können. Den Abschluss der Ausstellung bildeten einige Kameras mit besonderer Musterung oder Farbgebung des Gehäuses.
Nach einer sehr kurzweiligen Stunde war dieser Rundgang auch schon wieder zu Ende. Ich stimmte Falk zu, als er sagte, der Mitarbeiter habe etwas zu oft betont, dass sie ja die Besten in allem sind, das war etwas anstrengend. Die Führung war sehr informativ mit Hintergrundinfos, die man so nicht bekommt. Nun kann ich die Faszination rund um die Leica Kameras etwas besser verstehen. Trotzdem sind mir 7000 bis 11000 Euro für eine Kamera nach wie vor zu viel Geld.
Zum Abschluss wollten wir uns gegen 17 Uhr noch auf einen Kaffee zusammensetzen. Allerdings hatte das Café Leitz schon geschlossen und für eine Alternative hätten wir in die Innenstadt fahren müssen. Das haben wir dann aber verworfen, zumal Michael am Abend noch einen Auftritt mit seiner Band in Düsseldorf hatte und Farina und Falk weiter in Richtung Frankfurt fahren wollten. Somit haben wir den gemeinsamen Tag beendet, uns voneinander verabschiedet und sind wieder alle unserer Wege gegangen. Eine Dreiviertelstunde später war ich wieder zu Hause mit Erinnerungen an einen schönen Tag voller Erlebnisse mit netten Menschen.
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