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Beitrag: Blog2 Post
  • AutorenbildRalf Metzger

Was ist mein Warum? Was ist mein Wie?



Zu dieser Frage hatte ich im August schon einmal einen Post verfasst, dieser soll aber einen anderen Schwerpunkt haben, was auch schon zeigt, dass das wohl eine der Fragen ist, die Fotografen am häufigsten gestellt wird oder die sich auch Fotografen am häufigsten stellen: Warum fotografierst Du?


Nun, darüber habe ich zwar auch schon immer mal wieder nachgedacht, bin aber noch nicht zu einer abschließenden Antwort gekommen. Aber ich will mal einen Versuch wagen. Dazu sei auch angemerkt, dass ich diesen Text vor zwei Jahren vermutlich ganz anders geschrieben hätte, und wenn ich in einem Jahr diese Frage ggf. noch einmal beantworte, würde die Antwort wahrscheinlich wieder andere Schwerpunkte enthalten. Aber legen wir mal los …


Sowohl mein Vater als auch mein Großvater haben fotografiert, seit ich denken kann., beide auf Diafilm, beide mit einer Minolta-SLR, wobei die meines Vaters inzwischen in meinen Besitz übergegangen ist. Er kann aufgrund seines gesundheitlichen Zustands nicht mehr fotografieren, hat aber die Fotografie auch schon an den Nagel gehängt, lange bevor er krank wurde. Das war aber aus meiner Sicht ein schleichender Prozess. Ich vermute, er hat zum einen einfach den Spaß verloren und dann vermutlich auch den Zeitpunkt des Wechsels zum digitalen System verpasst.


Mein Großvater fotografiert auch nicht mehr. Er ist inzwischen 92 Jahre alt und geistig noch fit, körperlich allerdings nicht mehr. Außerdem sind meine Großeltern früher viel gereist, wodurch es immer einen Anlass zum Fotografieren gab. Das geht jetzt aufgrund des Alters der beiden (meine Großmutter ist ebenfalls 92 Jahre alt) nicht mehr und das Fotografieren zu Hause oder im Alltag war weder für meinen Vater noch für meinen Großvater jemals ein Thema. Es wurde immer nur an großen Familienfeiern oder eben im Urlaub geknipst.


Dann wurden die Filme zum Entwickeln geschickt, kamen nach einiger Zeit zurück, die Dias wurden gerahmt und dann an den legendären Diaabenden mit der ganzen Familie angeschaut. Mein Opa hat dann irgendwann angefangen, die eine oder andere Bildersammlung auch zu vertonen, hat sich Geräte gekauft, mit denen er Musik zusammenschneiden (auf Musikkassette) und dann die von ihm geschriebenen Texte darüber sprechen konnte. Das war natürlich ein immenser Aufwand, so dass das nicht für jeden Film gemacht werden konnte, aber für die großen Sommerurlaube allemal. Und er hatte auch Spaß daran.


Jedenfalls hat mich das Fotografieren daher immer sehr fasziniert, weshalb ich auch in jungen Jahren schon angefangen habe, mit Kleinbildkameras zu fotografieren, auch meistens auf Urlauben oder Familienfeiern, allerdings habe ich auch damals schon einfach mal zwischendurch ein paar „Alltags-Fotos“ gemacht. Meine erste Kamera, an die ich mich erinnere, war eine rote Revue 200F. Allerdings habe ich keine Diafilme benutzt, sondern Kleinbildfilme, diese immer zum Entwickeln in ein großes Kaufhaus nach Gelnhausen gebracht, dort nach ein paar Tagen abgeholt und dann direkt in ein Fotoalbum einklebt, damit der Prozess abgeschlossen war und die Fotos nicht in einer Kiste im Schrank im Keller verschwinden und nie wieder angeschaut werden.


Ich bin dann von einer Kleinbildkamera irgendwann zum aufkommenden APS-System gewechselt, das den großen Charme hatte, dass man Filme nicht mehr umständlich in die Kamera einfädeln musste, sondern einfach eine Kassette von unten in die Kamera geschoben und die Kamera dann selbst den Film zur richtigen Position geführt hat. Irgendwann zwischendurch ist die Beschäftigung mit der Fotografie dann wieder eingeschlafen, nach einigen Jahren bin ich dann in die Digitalfotografie eingestiegen mit einer Canon digital IXUS V. Mit der habe ich viele Bilder gemacht, aber im Rückblick war das eine Zeit, in der ich zwar viel fotografiert habe, aber irgendwie nicht so richtig enthusiastisch wie das vorher und auch nachher wieder der Fall war. Jedenfalls ist mein Interesse dann erneut eingeschlafen …


… und im Jahr 2010 wieder aufgeflammt. Ich weiß gar nicht mehr, was genau der Auslöser war, jedenfalls habe ich mir damals eine Canon EOS 1000D gekauft und dazu gleich ein etwas flexibleres Objektiv als das Standard-Zoom, nämlich ein 18-105 mm. Damit bin ich auch lange gut klargekommen, bis mir irgendwann die ISO nicht empfindlich genug war. Der Zufall wollte es, dass ich die EOS 700D eines Arbeitskollegen abkaufen konnte, so dass ich hier nun besser aufgestellt war.


Ich bin dann irgendwann auf Youtube aufmerksam geworden und habe dort immer wieder Videos zum Thema „Fotografie“ geschaut. Dort bin ich dann auch über Fotografen wie Benjamin Jaworksyj, Patrick Ludolph, Serge Ramelli, Stephan Wiesner und Pavel Kaplun gestolpert. Besonders Pavel und später auch sein Partner Miho Birimisa haben mich mit ihrer Herangehensweise an die Fotografie angesprochen. Bei Pavel habe ich auch den einen oder anderen Workshop besucht. Außerdem hat er das Interesse an den Sony-Kameras in mir geweckt, so dass ich irgendwann dann von der Canon-Spiegelreflex zur kompakteren spiegellosen Sony alpha 6000 gewechselt bin. Das war im Herbst 2018 und diese Kamera nutze ich heute noch.


Und warum fotografiere ich jetzt? Nun, zum einen, um mich auch in vielen Jahren noch an vergangene Situationen zurückzuerinnern, sei es im Urlaub oder auch im Alltag, zum anderen, um den Menschen in meinem Umfeld die Fotos zu zeigen und von den damit verbundenen Erlebnissen zu berichten. Das Zeigen von Fotos geschieht natürlich heute nicht mehr in Form von Diaabenden, vielmehr bin ich großer Fan des gedruckten Bildes und hänge mir also gern auch mal ein Bild im Großformat an die Wand oder aber gestalte zu verschiedenen Themen immer wieder neue Fotobücher. Davon habe ich hier an anderer Stelle schon einmal berichtet.


Seit im September 2017 unser Sohn Anton zur Welt kam, hat die Fotografie noch einmal eine ganz andere Bedeutung, nämlich die Dokumentation der Entwicklung unseres Sohnes vom Baby zum Erwachsenen. In diesem Zusammenhang gibt es zum Ende jeden Jahres ein „Fotojahrbuch Anton“, das die Erlebnisse des vergangenen Jahres konserviert. Außerdem ist das in etwas kleinerem Format auch ein schönes Weihnachtsgeschenk für Omas und Opas. 😊


Das war also, ganz kurz skizziert, mein Weg in die Fotografie bis zum heutigen Tag. Ich habe jetzt noch überhaupt nicht darüber gesprochen, mit welchen Themen und Motiven ich mich fotografisch befasse, aber das wird hier auch für einen Artikel etwas zu viel, weshalb ich das zum Thema eines meiner nächsten Posts machen werde.


Bis dahin wünsche ich Euch einen Schönen Sonntag.

Ralf


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